„Heimspiel“ für Detlev Schönauer in Riegelsberg
Riegelsberg (thi) Bei seinem Auftritt im Riegelsberger Haus Gabriel präsentierte sich Detlev Schönauer in einer exzellenten Verfassung. Ob es am mit rund 200 Zuhörern bis auf den letzten Platz gefüllten Saal lag oder am Jahrestag der „Jamaika-Koalition“ oder an der Tatsache, dass Schönauer sich als Wahl-Riegelsberger so richtig „dahemm“ fühlte ...? Die Zuhörer kamen voll auf ihre Kosten. Es machte einfach Freude diesem Vollblutkomödianten zuzuhören. Ob er als mit französischem Akzent plaudernder Jaques köstlich daher parlierte oder ob er als Marcel Reich-Ranicki das Sarrazin-Buch literarisch nieder machte – es war einfach schön. Hervorragend seine musikalischen Einlagen, bei denen man den gelernten Profi-Musiker schon deutlich spürte und richtig bös war er als schimpfender und polternder Backes Alfred, der mit der Stubbi-Flasche in der Hand den steigenden Alkohol-Spiegel imitierte.
Schon der Start in sein Programm war gelungen: Hier nahm er sich die Riegelsberger Lokalpolitik vor. Er erklärte, warum die Riegelsberger bei der Bürgermeisterwahl mit einem Zimmer nicht genug hatten sondern lieber ein Häusle wollten, dass das Bürgertelefon der CDU auch schon einmal vom Kulturamt besetzt war und dass der katholische Pastor lieber in seinem Park allein spazieren geht als das Gelände für den Kindergartenneubau der Gemeinde zu verkaufen.
Natürlich fehlten die saarländischen Besonderheiten nicht. Dass der echte Saarländer keinen Schwenker kauft, sondern auf der Hütt zusammenschweißt oder von einem den er kennt, dass Werkzeuge und Geräte für zuhause „organisiert“ werden, dass in etwas entlegeneren Urlaubsregionen beim Auftauchen saarländischer Gesprächsfetzen sofort die Frage geklärt wird „ei wo kommschd Du dann her?“ und man maximal 11 Minuten braucht um gemeinsame Bekannte auszumachen. Und dass der Saarländer nicht „gewöhnlich“ auf ein Amt oder zu einer Behörde geht, sondern zuerst klärt, ob er „jemanden kennt, der einen kennt, der wo do schafft“.. Auch die „Pälzer“ durften nicht fehlen und die saarländische Eigenart alles selber zu machen, zu „knauben“ – es sieht zwar nicht gut aus aber es hält.
Aus diesen saarländischen Eigenarten entwickelte er die These, dass Jamaika ganz einfach die passende Koalition für dieses Land sei. Eine Koalition, bei der eine Partei mit 5,9% Stimmenanteil und drei Landtagsabgeordneten vom „Osterhasen“ gekauft wurden, damit Peter Müller wieder Ministerpräsident wurde Obwohl der wenig Lust hatte und lieber nach Berlin gegangen wäre und jetzt, wo Berlin ihn nicht mehr will, es ihn doch als „Einser-Richter“ vielleicht nach Karlsruhe zieht. Klar auch, dass Ostermann sein „Fett weg“ gekriegt hat, der fast alle Persönlichkeiten, die in der Politik angeschlagen sind oder waren, beschäftigt. Da fielen Namen wie Hubert Ulrich, Hajo Hoffmann, Klaus Meiser und andere.
Nach rund drei Stunden entließen ihn die Zuhörer mit riesigem Applaus und waren begeistert von dieser riesigen Leistung, die Schönauer als Alleinunterhalter abgeliefert hatte. Nach der Vorstellung gab es im Bistro des Hauses Gabriel auch noch Einzelgespräche und Autogramme. Alle waren sich einig: Dieser Abend war „super“. Unser Foto zeigt den voll besetzten Saal der vier Jahreszeiten im Haus Gabriel.
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