Jugendarbeit im Regionalverband kostet über 100 Mio. €

Jugendamt des Regionalverbands informierte SPD Riegelsberg

 

Riegelsberg (thi) Dipl.-Sozialarbeiter Armin Weppernig, Abteilungsleiter soziale Dienste und stellvertretender Amtsleiter des Jugendamtes im Regionalverband, sprach in einer ausgezeichnet besuchten öffentlichen Vorstandssitzung der Riegelsberger Sozialdemokraten. Christian Schmidt, Riegelsberger SPD-Vorsitzender erklärte, dass die Gemeinde Riegelsberg als eine der wenigen „Geberkommunen“ des Regionalverbands, einen Anspruch hat, zu wissen, was mit den Geldern aus der Regionalverbandsumlage geschieht. Bereits im September sprach Dipl.-Sozialpädagoge Michael Klein, Abteilungsleiter für die Kinder- und Jugendarbeit, im Jugendamt des Regionalverbands, zu den Riegelsberger Genossen.

 

Weppernig informierte zunächst über die Organisation des Amtes, das in 6 Abteilungen gegliedert ist. Er umriss dann kurz die Aufgabenschwerpunkte dieser Abteilungen. Die Aufgaben des Jugendamtes machen den absolut umfangreichsten Ausgabenposten im gesamten Regionalverband aus. Im Jahr 2013 wird der Kinder- und Jugendhaushalt im Regionalverband die Hundert-Millionen-Euro-Grenze überschreiten.

 

Zu den einzelnen Abteilungen gehören der Adoptions- und Pflegekinderdienst. Hier werden die Pflegefamilien betreut, die sozusagen die Arbeit der Heime ersetzen. Hinzu kommt die Tagespflege, wozu auch die Plätze der Kindertagesstätten gehören, die eine sehr große Steigerung im Haushalt ausmachen. In der Abteilung Sozialer Dienst, die er selbst leitet, ist die Hilfe zur Erziehung der wesentliche Schwerpunkt. Wenn Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder zu erziehen, muss das Amt eingreifen. So ist bei Scheidungen die Situation heute gänzlich anders, als das noch vor Jahren war. Damals waren meist die Mütter alleinige Erziehungsberechtigte. Heute nicht mehr. In der Jugendgerichtshilfe –Jugendliche sind ab 14 Jahren strafmündig - wird das Jugendamt von den Gerichten obligatorisch angehört. Im Bereich wirtschaftliche Jugendhilfe wird der Zahlungsverkehr abgewickelt. Auch die Nachmittagsbetreuung gehört hierher. In der Abteilung Vormundschaften und Beistandschaften wird auch der Unterhaltsvorschuss bearbeitet, wenn beispielsweise die Väter ihren Unterhalt nicht zahlen. Unehelich geborene Kinder erhalten Beistandschaften in der Vormundschaft. Einen wesentlichen Posten stellen die „unbegleiteten Minderjährige“ dar. Hier sind es vor allem Kinder aus Afghanistan, dem Irak und anderen Krisenregionen der Welt, die hier in der Grenzregion auftauchen. Weppernig berichtete, dass sich die französischen Zöllner bewusst heraushalten, damit die Kinder in Deutschland ankommen und dann von hier aus zu betreuen sind. Jeder Jugendliche verursacht im Monat rund 4.500 € an Kosten. Über die Abteilung Kinder- und Jugendarbeit, hatte bereits im September Dipl.-Sozialpädagoge Michael Klein vor dem SPD-Vorstand gesprochen. In der Abteilung Planung und Kontrolling wird auch der Platzbedarf für die Kindertagesstätten berechnet und beraten. Weppernig wies darauf hin, dass wir im Regionalverband die gesetzlichen Vorgaben von 35% der benötigten Krippenplätze im Regionalverband nicht schaffen werden. In der Projektförderung ist ein hoher Handlungsbedarf vorhanden in Bereichen mit hoher Arbeitslosenquote. Auch die Prävention in den Schulen (Gymnasien und Gemeinschaftsschulen) gehört hierher. Dazu zählt beispielsweise auch das Fan-Projekt des FCS..

 

Die Hilfe zur Erziehung muss am stärksten eingreifen, um Heimplätze möglichst zu verhindern. In einigen Familien herrschen unvorstellbare Zustände. Der Bereich Kindertagesstätten hat im Jahr 2013 eine Steigerung um 6,2 Millionen €. Für das Jahr 2014 rechnet das Jugendamt noch einmal mit der selben Steigerung. Sowohl in der Schaffung der Plätze als auch vor allem in die Personalkosten. Hier lautet die Aufgabe, dass die Kindertagesstätten, die Ganztagsplätze und die Krippen gefördert werden müssen. Kinder aus „bildungsfernen“ Familien haben beim Schuleintritt erhebliche Defizite. Es zeigt sich, dass bereits über Generationen die selben Probleme auftauchen. Diese Problemketten können nur durch Bildungsanstrengungen durchbrochen werden. Weppernig wies noch einmal darauf hin, dass die Prävention ganz wichtig ist, obwohl für die Intervention am meisten Geld benötigt wird.

 

In der anschließenden sehr lebhaften Diskussion stand das Problem der „Inclusion“ der Kinder mit Behinderung in Regelschulen im Vordergrund. Obwohl es immer wichtiger wird, dass Kinder mit Behinderung im normalen Schulbetrieb integriert werden, wird man wohl alle Förderschulen nicht abschaffen können. Christian Schmidt erklärte, dass die Probleme, die das Jugendamt bearbeitet und die die Arbeit des Jugendamtes ausmachen, enorm wichtig sind. Auch hier konnten die Sozialdemokraten darauf hinweisen, dass die Gelder, die von den Kommunen an den Regionalverband über die Regionalverbandsumlage fließen, wichtig und gut angelegt sind. Die SPD dankte dem stellvertretenden Jugendamtsleiter. Und die SPD informiert die Bürger Riegelsbergs, indem si sich von den Problemen und Aufgaben berichten lässt. Der Wahlspruch der SPD bewahrheitet sich immer wieder: „Wir sind Riegelsberg!“

 

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