Woran denken Sie, wenn Sie sich an Ihre Kindheit und an das gemeinsame Spielen mit Freunden im Freien erinnern? Richtig! Man konnte „gefahrlos“ vor dem Haus und der Straße spielen! Denn zur damaligen Zeit gab es noch nicht so viele Autos und andere Fahrzeuge wie heute. Durch den hohen Anstieg an zugelassenen Fahrzeugen ist selbstverständlich auch die Gefahr für spielende Kinder, Fußgänger, Passanten und selbst die anderen Verkehrsteilnehmer erheblich gestiegen. Trotz dieser bestehenden „Grundgefahr“ gibt es manche Auto- und Motorradfahrer, die zusätzlich weitere Gefahrenquellen verursachen und herausfordern. Denn neben dem Thema „Sauberkeit in Riegelsberg“ wurden uns in letzter Zeit auch vermehrt Fälle von zu „hoher Geschwindigkeit“ von Fahrzeugen in den Wohn- und Hauptstraßen und von „zugeparkten Bürgersteigen“, die eigentlich für Fußgänger gedacht sind, mitgeteilt. Auch wenn es auf den ersten Moment nicht überall ersichtlich ist, besteht in den Wohnstraßen abseits der Hauptstraßen ein Tempolimit von 30 km/h. Mit der Drosselung des Tempos werden drei Hauptzwecke verfolgt: Zum ersten die Erhöhung der Verkehrssicherheit, weniger Lärm und Abgase und die Steigerung der Lebensqualität der Anwohner.
Um die Fahrzeugführer u.a. darauf hinzuweisen stehen in ganz Riegelsberg teilweise fest installierte, aber auch flexibel einsetzbare Geschwindigkeitsmesstafeln. Diese lächeln Sie freundlich an, wenn Sie korrekt fahren oder zeigen Ihnen ein trauriges Gesicht, wenn Sie zu schnell unterwegs sind. Um tatsächlich mal zu erfahren, ob es so viele Geschwindigkeitsüberschreitungen in letzter Zeit gegeben hat, haben wir im Gemeinderat darum gebeten, uns eine Auswertung dieser Messtafeln vorzulegen. Bei den Ergebnissen mussten wir erschrocken feststellen, dass es in einigen Straßen zu enormen Überschreitungen der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h gekommen ist. Damit Sie dies einmal nachvollziehen können, hier ein paar Beispiele der gemessenen Geschwindigkeitsüberschreitungen:
- Kurzenbergstraße 126 km/h
- Lindenstraße vor der Grundschule 80 km/h
- Überhofer Straße 90 km/h
- Ronnertweg 84 km/h
Selbstverständlich stellen diese Beispiele nur die Ausnahme nach oben dar. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt überall etwas mehr, manchmal sogar etwas weniger als dort zugelassen. Bedeutet im Umkehrschluss, dass viele Fahrer auf die Messtafeln und das lächelnde bzw. traurige Gesicht reagieren und ihre Geschwindigkeit reduzieren; aber auch nur dort. Trotzdem ist jede Geschwindigkeitsüberschreitung, sei sie auch nur gering, eine zuviel. Je schneller man fährt, umso länger ist der Bremsweg. Dies haben wir alle mal in der Fahrschule gelernt. Stellen Sie sich nur mal vor, hinter einem geparkten Auto läuft ein Kind auf die Straße. Aufgrund nicht angebrachter Geschwindigkeit kommen Sie nicht mehr rechtzeitig vor dem Kind zum Stehen. Wir möchten uns nicht ausmalen, wie der Unfall für das Kind ausgeht!
Aber nicht nur in den Tempo 30 Gebieten wird die Geschwindigkeit erheblich überschritten, sondern auch dort, wo Tempo 50 besteht. Auch dort wird leider „ohne Rücksicht“ auf die Mitmenschen viel zu schnell gefahren. Das beste Beispiel stellt die Wolfskaulstraße dar. Mehrere Anwohner haben uns davon berichtet, dass besonders am späten Nachmittag und in den frühen Abendstunden sehr schnell gefahren wird. Auch hier sollte es für jeden Fahrer heißen: „Ordnungsgemäß fahren und die übrigen Verkehrsteilnehmer nicht zusätzlich gefährden!“ Leider sehen dies manche nicht so.
Hier möchten wir nur kurz darauf hinweisen, dass ein Unfall aufgrund zu hoher Geschwindigkeit – unabhängig davon, ob er selbst oder unverschuldet geschehen ist – immer fahrlässig (mit)verursacht wird und man unter Umständen strafrechtlich nicht mehr glimpflich davon kommt. Daher bitten wir Sie um gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Gehen bzw. vielmehr „Fahren“ Sie als Vorbild voran und machen es nicht den anderen gleich, die sich nicht an Vorschriften halten!